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Mindestlohn weltweit: Wie hat sich die Rekordinflation auf die Geringstverdiener ausgewirkt?

Picodi16. Januar 2023

Das Analyse-Team von Picodi.com hat untersucht, wie sich der Mindestlohn im Jahr 2023 in Dutzenden von Ländern auf der ganzen Welt verändert hat und ob dieses Geld ausreicht, um zumindest einen minimalen Lebensstandard zu sichern.

Die Verdienste verfolgen die Inflation

Die Studie bezog sich auf 67 Länder, in denen es einen staatlich festgesetzten Mindestlohn gibt. Die Steuersysteme in den verschiedenen Ländern unterscheiden sich erheblich voneinander, und die Differenz zwischen Brutto- und Nettolohn kann von 0% bis zu 35% (in Deutschland – circa 20%) variieren. Um den Lohnvergleich fair zu gestalten, wurden die Nettowerte berücksichtigt, d. h. das Geld, das tatsächlich auf dem Konto des Arbeitnehmers eingeht.

WELTWEITER MINDESTLOHN IM JAHR 2023

Von den untersuchten 67 Ländern gibt es nur acht, in denen der Mindestlohn ab Januar 2022 unverändert bleibt. Dazu gehören Israel, Hongkong und Nigeria.

Die größten Steigerungen des Mindestlohns im Vergleich zum Vorjahr wurden in Argentinien (104,5%) und der Türkei (100%) verzeichnet. In diesen Ländern sind sowohl die Inflation als auch die Abwertung der Landeswährung seit mehreren Jahren ungewöhnlich hoch.

Mit hohen Mindestlohnerhöhungen fallen auch Moldawien (32,5% gegenüber dem Vorjahr), Lettland (27,1%) und Malaysia (25,8%) auf.

Deutschland liegt auf Platz 8. der Rangliste: Der Nettomindestlohn “https://www.bmas.de/DE/Arbeit/Arbeitsrecht/Mindestlohn/mindestlohn.html”>beträgt jetzt 1 563 € und ist damit um 21,9% höher als zu Beginn des letzten Jahres (1 283 €). Geringere Erhöhungen verzeichneten die am niedrigsten bezahlten Arbeitnehmer u. a. in den Niederlanden (15,3%), Polen (14,6%) und den Vereinigten Staaten (12,6%).

Der Wert des Warenkorbs mit Grundnahrungsmitteln

Für diese Untersuchung wurde einen Korb mit Grundnahrungsmitteln erstellt und die Preise dieser Produkte wurden dem Mindestlohn gegenübergestellt. Der Korb besteht aus 8 Produktgruppen: Brot, Milch, Eier, Reis, Käse, Fleisch, Obst und Gemüse. Die Liste ist sehr dürftig, aber mit den angegebenen Mengen kann man den Mindestnährstoffbedarf eines durchschnittlichen Erwachsenen decken.

  • Milch (10 Liter) – 10,20 €
  • Brot (10 Laibe zu je 500 g) – 17,30 €
  • Reis (1,5 kg) – 3,05 €
  • Eier (20 Stück) – 4,45 €
  • Käse (1 kg) – 11,79 €
  • Geflügel und Rindfleisch (6 kg) – 67,53 €
  • Obst (6 kg) – 12,54 €
  • Gemüse (8 kg) – 11,71 €

KANN MAN IN DEUTSCHLAND MIT DEM 2023 MINDESLOHN AUSKOMMEN?

Der Wert des Warenkorbs mit Grundnahrungsmitteln beträgt zu Beginn des Jahres 2023 138,57 €. Im Vergleich zu Anfang 2022 ist der Wert des Warenkorbs um 20,8% gestiegen. Der Preis des Warenkorbs macht dann 8,9% des Nettogehalts aus. Vor einem Jahr war derselbe Warenkorb auch 8,9% des damaligen Mindestlohns wert.

So sah der Wert des identischen Warenkorbs in den vergangenen Jahren aus:

  • Januar 2019 – 118,37 €
  • Januar 2020 – 113,93 €
  • Januar 2021 – 112,36 €
  • Januar 2022 – 114,74 €
  • Januar 2023 – 138,57 €

Die Preise sind nicht umwerfend, aber dank Rabattcodes und Cashback ist der Einkauf in Shops wie Lidl, Rewe, Bofrost und Motatos ein bisschen günstiger. Vergessen Sie nicht, vor jedem Einkauf auf „Cashback aktivieren“ zu klicken.

Wo es möglich ist, vom Mindestlohn zu leben

Essensvorlieben und die Vorstellung von einem angenehmen Leben sind von Land zu Land und von Mensch zu Mensch unterschiedlich. Dennoch wurde beschlossen, die Preise eines identischen Warenkorbs von Grundnahrungsmitteln mit dem Mindestlohn in allen untersuchten Ländern zu vergleichen, um festzustellen, wie viel Prozent des Einkommens Mindestlohnempfänger für Produkte ausgeben müssen, die nur das physische Überleben sichern.

DIE KOSTEN FÜR GRUNDNAHRUNGSMITTEL

Das beste Preisverhältnis für Grundnahrungsmittel ist herkömmlich im Vereinigten Königreich, Irland und Australien zu finden – zwischen 6,5% und 7,7%.

Deutschland liegt in dieser Rangliste mit 8,9% auf Platz 5., vor Ländern wie Luxemburg (9,1% und Platz 7.), Spanien (11,9% und Platz 10.) und Frankreich (12,5% und Platz 12.).​​ In asiatisch-pazifischen Ländern wie Indien, Indonesien, den Philippinen, Thailand und Vietnam muss mehr als die Hälfte des Mindestlohns für Grundnahrungsmittel ausgegeben werden. In Nigeria hingegen reicht der Mindestlohn nicht einmal für einen solchen kleinen Warenkorb.

Methodologie und Datenquellen

In dieser Studie wurden die monatlichen Mindestlohnsätze für eine Vollzeitbeschäftigung, die seit Januar 2023 gelten, mit den Sätzen verglichen, die im Januar 2022 in Kraft waren. Die Beträge stammen von den offiziellen Websites der Regierungen, der zuständigen Ministerien oder Ausschüsse. Länder, in denen der Mindestlohn von einzelnen Gewerkschaften ausgehandelt wird und in denen es keinen gesetzlichen Mindestlohn gibt (wie in der Schweiz, Italien, Singapur und den nordeuropäischen Ländern), wurden nicht berücksichtigt. Für Länder, in denen der Mindestlohn je nach Region variiert (USA, Kanada, Philippinen, Thailand, Vietnam), wurde das arithmetische Mittel aus allen Regionen berechnet und in den Bericht aufgenommen. Die Nettobeträge wurden mit Hilfe von lokalen Gehaltsrechnern berechnet.

Die in der Studie verwendeten Produkte stellen einen klassischen Lebensmittelkorb dar, der nur zu statistischen Zwecken erstellt wurde. Die angegebenen Mengen wurden auf der Grundlage der Empfehlungen einiger Gesundheitsministerien zu Mindestnormen für den Lebensmittelverzehr berechnet. Die Preise für die Produkte des vertraglichen Warenkorbs stammen von numbeo.com, wo Verbraucher aus der ganzen Welt die Preise für Lebensmittel und andere Produkte und Dienstleistungen verfolgen.

Die lokalen Währungen wurden mit dem durchschnittlichen Google Finance-Wechselkurs für Q4 2022 umgerechnet.

Öffentliche Nutzung

Die in dem Bericht dargestellten Infografiken und statistischen Daten können sowohl für kommerzielle als auch für nicht kommerzielle Zwecke unter Angabe des Autors der Studie (Picodi.com) und eines Links zu dieser Unterseite frei verwendet werden. Wenn Sie Fragen haben, wenden Sie sich bitte an: research@picodi.com.