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Wahlbeteiligung weltweit: In welchen Ländern gehen die Bürger am häufigsten zu den Wahlen?

Picodi11. Oktober 2023

Ein Analyseteam von Picodi Deutschland hat die Wahlbeteiligungsstatistiken von 187 Ländern auf der ganzen Welt untersucht und dann eine Rangliste erstellt, die zeigt, wo die Bürger ihr Wahlrecht am häufigsten ausüben.

Wahlbeteiligung weltweit

Für das Ranking haben wir Daten über die Wahlbeteiligung bei den letzten drei allgemeinen Präsidentschafts- und/oder Parlamentswahlen gesammelt und dann die durchschnittliche Wahlbeteiligung auf der Grundlage dieser Daten berechnet. In Fällen, in denen die Wahl nach dem ersten Wahlgang noch nicht entschieden war, haben wir den Durchschnitt anhand der Wahlbeteiligung in den beiden Wahlgängen berechnet.

So sieht die Wahlbeteiligung in Deutschland aus:

  • Parlamentswahlen 2021 – 76,58%
  • Parlamentswahlen 2017 – 76,15%
  • Parlamentswahlen 2013 – 71,53%

Die durchschnittliche Wahlbeteiligung in Deutschland lag in den letzten Jahren bei 74,75%. Damit liegt unser Land in der Weltrangliste auf Platz 55. Ein ähnlicher Anteil der Wahlberechtigten geht in Ländern wie Gibraltar (74,70%), Österreich (73,59%) und Surinam (74,88%) an die Urne.

In der europäischen Rangliste liegt Deutschland im Mittelfeld – auf Platz 13. Im Vergleich dazu lag die durchschnittliche Wahlbeteiligung in Dänemark bei 84,88%, im Vereinigten Königreich bei 67,41% und in der Schweiz bei 47,37%.

Weltweiter Spitzenreiter bei der Wahlbeteiligung ist Vietnam, wo durchschnittlich 99,10% der Bürger ihre Stimme abgeben. Auf den weiteren Plätzen folgen Laos und Ruanda mit einer durchschnittlichen Wahlbeteiligung von 98,55% bzw. 96,65%. In Europa weisen Luxemburg (90,58%), Malta (90,21%) und Belgien (88,99%) die besten Ergebnisse auf.

Haiti hingegen bildet das Schlusslicht der Weltrangliste: Nur 21,58% der Haitianer haben in den letzten Jahren von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht. Etwas höhere Werte wurden in Nigeria (29,15%) und Afghanistan (32,71%) erzielt. Am niedrigsten war die Wahlbeteiligung in Europa auf dem Balkan – in Rumänien (40,92%), Bulgarien (42,07%) und im Kosovo (44,88%).

Hohe Anwesenheit: soziales Engagement oder Zwang?

Bei der Betrachtung der Wahlbeteiligungsstatistiken ist zu bedenken, dass eine hohe Wahlbeteiligung nicht immer auf ein hohes politisches Engagement der Bürger und ein großes Vertrauen in die staatlichen Behörden schließen lässt. Einige Länder wie Luxemburg, Belgien, Bolivien und Uruguay haben den Grundsatz des Wahlzwangs eingeführt, wonach gegen Bürger, die nicht an den Wahlen teilnehmen, Sanktionen wie Geldstrafen verhängt werden können. Einige Regierungen können auch ihre Macht missbrauchen und Wahlergebnisse, einschließlich der Wahlbeteiligung, manipulieren.

Methodologie und Datenquellen

Die durchschnittliche Wahlbeteiligung wurde anhand der Daten der letzten drei Parlaments- und/oder Präsidentschaftswahlen in den untersuchten Ländern berechnet. Die Daten zur Wahlbeteiligung stammen aus dem International IDEA, dem IFES Election Guide und den Websites der lokalen Wahlkommissionen. Wurden die Wahlen in zwei Runden abgehalten, so wurde der Durchschnitt anhand der Wahlbeteiligung in beiden Runden berechnet.

Die vollständige Liste der Daten in Tabellenform finden Sie unter diesem Link (↓.xlsx).

Öffentliche Nutzung

Die Daten aus dem Bericht, einschließlich der Infografiken, können sowohl für kommerzielle als auch für nichtkommerzielle Zwecke frei verwendet werden. Wir bitten Sie lediglich, die Urheberschaft der Studie (Picodi.com) mit einem Link zu dieser Unterseite anzugeben.